MARIENSCHULE XANTEN
PRIVATE MÄDCHENREALSCHULE

ADRESSE:
Klever Str. 9, 46509 Xanten

TELEFON:
+49(0)2801-71540

E-MAIL:
Adresse hier

Auschwitz – mit eigenen Augen erleben 

Montag:

Unsere Reise nach Polen begann um 04:15 Uhr am APX in Xanten. Von dort aus fuhren wir mit dem Bus zum Flughafen nach Dortmund, wo wir uns um 06:45 Uhr mit Claudia trafen, die uns während unserer Zeit in Polen begleitete. Unser Flug startete um 08:50 in Richtung Kattowitz, wo wir um 10:30 Uhr landeten. Auch von Kattowitz aus mussten wir noch ein wenig zu unserem Hotel fahren. Nachdem wir eingecheckt hatten, machten wir uns auf den Weg, um uns die Stadt Auschwitz näher anzusehen. Währenddessen hatten wir die Möglichkeit, unser Geld umzutauschen. Barbara, unsere zweite Begleitperson, führte uns zudem durch eine jüdische Ausstellung und besuchte mit uns eine ehemalige Synagoge. Nach unserem ersten Tag setzten wir uns abends alle zusammen und tauschten uns über unsere ersten Eindrücke aus. 


Dienstag:

Nach unserem Frühstück im Hotel stieg die Aufregung bei uns stetig an. Denn heute stand etwas Besonderes auf dem Programm: die Besichtigung des Stammlagers Auschwitz. Gemeinsam machten wir uns zu Fuß auf den Weg dorthin. Nach 20 Minuten kamen wir am Eingang an und trafen uns dort mit unserem Guide. Während unserer Führung lernten wir viele neue Sachen dazu und es gab auch einige Momente, in denen wir schlucken mussten. Man weiß zwar ungefähr, wie vielen Menschen dort das Leben zur Hölle gemacht wurde, doch die ganzen Schuhe, Haare und Koffer dort zu sehen, die einem Teil der Menschen dort einst gehört hatten, hat in vielen von uns trotzdem ein beklemmendes Gefühl hinterlassen. Gegen Ende der Führung gingen wir als Gruppe gemeinsam durch eine Gaskammer, was das beklemmende Gefühl in uns stark verstärkte, da viele von uns sich bildlich vorstellten, wie abertausende Häftlinge dort einst vergast wurden. Nach drei Stunden, die von unvergesslichen Eindrücken geprägt wurden, verließen wir das Stammlager wieder. Nach dem Mittagessen ging es dann weiter zur alten Judenrampe, die wir vor Ort besichtigten. Von da aus machten wir uns auf den Weg, um uns die Kunstausstellung des ehemaligen Auschwitz Häftlings Marian Kołodziej anzusehen. Er verarbeitete sein Trauma und seine Erlebnisse in unzähligen Bildern, von denen uns einige während unserer Führung erläutert wurden. Nach diesem prägenden Tag versammelten wir uns abends in zwei kleinen Gruppen und tauschten uns über unsere Gedanken und Gefühle aus.

Mittwoch : 

Da wir am Dienstag im Stammlager Auschwitz waren, haben wir am Mittwoch Auschwitz-Birkenau besucht und bekamen von unserem Guide wieder eine Führung. Diese Führung ging knapp drei Stunden. Am Anfang gingen wir in einen Wachturm, um Auschwitz-Birkenau von oben zusehen, doch leider konnten wir nicht wirklich etwas sehen, da es an diesem Tag sehr nebelig war. Anschließend sind wir zu den Baracken gegangen und haben sie uns von innen angeschaut. Als wir in den Baracken waren, überkam uns ein sehr komisches Gefühl, da wir es nicht glauben konnten, dass fast 600 Häftlinge in einer Baracke lebten. Nachdem wir uns die Baracken angeschaut haben, gingen wir weiter zu der „neuen“ Judenrampe, neben der noch ein Wagon stand. Wir waren sehr fassungslos , als wir uns den Wagon anschauten, da wir es nicht glauben konnten, dass in einem Wagon 80-100 Häftlinge, teilweise fast 14  Tage lang, ohne Lebensmittel und dergleichen nach Auschwitz-Birkenau transportiert wurden. Anschließend gingen wir weiter und schauten uns zerstörte Gaskammern und Krematorien an. Am Ende besichtigten wir noch eine Kinder Baracke, in der Kinder zwischen drei und 16 Jahren untergebracht und von ihren Eltern isoliert wurden. Nach dem Besuch von Auschwitz-Birkenau sind wir mit dem Bus zurück zum Hotel gefahren und haben zu Mittag gegessen. Anschließend sind wir zum alten Theater gegangen und haben da ein Workshop über das elfte Gebot „Sei nicht gleichgültig“ bearbeitet. Im Anschluss gingen wir zurück zum Hotel, wo wir dann Freizeit hatten und vier von uns mit Claudia und Barbara den Abschied von Auschwitz vorbereiteten. Nachdem die Verabschiedung vorbereitet wurde, teilten wir uns in zwei Gruppen auf, um über den Tag zu sprechen. Schließlich gingen wir gemeinsam raus zu den alten Schienen, die direkt hinter unserem Hotel lagen. Dort verabschiedeten wir uns von Auschwitz in Form einer Gedenkfeier und hielten zum Schluss eine Schweigeminute ab. Danach haben wir alle eine Kerze bekommen, die wir dann anzündeten und auf die  Schienen stellten, während wir einen Wunsch für die damaligen Häftlinge äußerten. 

Donnerstag:
Nachdem wir morgens unsere Koffer gepackt und gefrühstückt hatten, fing unser heutiges Programm mit einem Zeitzeugengespräch mit Stefania Wernik an. Die Mutter von Stefania war mit ihr schwanger, als sie ins Lager Auschwitz-Birkenau deportiert wurde. Dort wurde Stefania letztendlich auch geboren und überlebte mit viel Glück. Sie erzählte uns die Geschichte, die ihre Mutter ihr einst erzählte. Zum Schluss gab sie uns die Botschaft mit, dass wir wachsam sein und alles kritisch hinterfragen sollen, was man uns sagt, denn das, was damals geschehen ist, kann wieder geschehen. Mit diesem Denkanstoß verließen wir anschließend das Hotel und fuhren mit dem Bus nach Krakau. Vor Ort haben wir dann in ein anderes Hotel eingecheckt und sind zu Mittag in ein naheliegendes Restaurant essen gegangen. Danach machten wir eine kleine Stadtbesichtigung durch das jüdische Viertel und besuchten dort eine aktive Synagoge. Von dort aus machten wir uns auf den Weg, um die Schindler-Fabrik zu besichtigen. Schindler war ein deutscher Fabrikant, der von der damaligen Situation profitieren wollte, jedoch dann erkannte, wie schlecht es den Personen dort ging und ihnen zu helfen versuchte. Auch dort haben wir noch einige Sachen dazugelernt. Nach unserer Führung in der Fabrik, hatten wir noch ein wenig Zeit, um die Innenstadt von Krakau zu erkunden. Abends aßen wir gemeinsam in einem wunderschönen jüdischen Restaurant, wo jeder von uns ein jüdisches Gericht probierte. Begleitet wurde diese tolle Atmosphäre von einem Live-Konzert jüdischer Musik. 

Freitag: 

Der letzte Tag in Krakau startete mit einer Stadtbesichtigung entlang der wichtigsten Sehenswürdigkeiten und auch durch die Altstadt, die von unserer Begleitung Barbara geführt wurde. Diese Besichtigung war für uns auch der letzte Punkt auf unserem Programm, da wir danach, mit schwerem Herzen, aber auch vielen neuen Ansichten, zum Flughafen fuhren. Unsere Zeit in Polen ging so unglaublich schnell um und trotzdem nahmen wir so viel aus dieser Reise mit. Am Flughafen Kattowitz kamen wir gegen 14 Uhr an, woraufhin unser Flug um 16:10 Uhr startete und um 17:55 Uhr in Dortmund landete. Zusammenfassend kann man sagen, dass wir alle ein großes Bewusstsein für unsere Mitmenschen entwickelt haben und wir jetzt mehr darauf achten, wie wir miteinander umgehen. Niemanden aufgrund seines Aussehens, seiner Religion oder auch seiner Nationalität zu verurteilen, auf das muss man im Leben achten. Und obwohl Auschwitz ein Ort der Trauer ist, haben wir unsere Zeit in Polen auch genießen und die Schönheit von Polen entdecken können. Wir würden diese Reise immer wieder erneut antreten und sie wirklich jedem empfehlen. Man lernt nicht nur etwas über die Vergangenheit, sondern auch über sich selbst. Dankbar sein, für das, was man hat, darauf sollte man achten, denn wir haben so viel, was andere Menschen nie haben durften. 

  

Comments are closed.
Datum
Kategorien
Marienschule
... damit der Mensch sein Ziel erreicht.
„Du bist ein Gott, der mich sieht“ (1. Buch Mose/Genesis 16,13)
Here is always singing new songs and expressing new ideas he learned at school.
marienschule-xanten.de
2017-03-13T11:54:16+01:00
Positive Impact Here is always singing new songs and expressing new ideas he learned at school. marienschule-xanten.de 2017-03-13T11:54:16+01:00 Here is always singing new songs and expressing new ideas he learned at school. https://marienschule-xanten.de/testimonials/positive-impact/
0
marienschule-xanten.de