Neid, Missgunst, Hass, Mobbing – alles bekannte gesellschaftliche „Phänomene“, die Menschen voneinander trennen und sogar zum Gegeneinander führen.
Eva Weyl, 87, Überlebende des Holocaust lebte als Kind jüdischer deutscher Eltern, ausgewandert in die Niederlande, mehrere Jahre im sog. Durchgangslager Westerbork und erlebte – ja überlebte – den Nationalsozialismus.
Mit Hingabe und Engagement, junge Menschen aufzuklären über das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte und mit der sich selbst gestellten Aufgabe, Jugendliche zu Zweitzeugen zu machen, hält Eva Weyl unzählig viele aufrüttelnde und ergreifende Vorträge in Schulen.
Ihre eigene Familie hat – mit Glück – die perfide geplante industrielle Vernichtung der Nationalsozialisten überlebt.
Mit Nachdruck ermahnt sie die faszinierten Zuhörerinnen der 10. Klassen der Marienschule, von denen gut ein Drittel bereits im vergangenen Herbst eine Studienreise ins polnische Oświęcim (Auschwitz) unternommen hat, Verantwortung zu übernehmen: „Hütet euch davor, dass solch ein Unheil und Unrecht nochmals geschieht! Setzt euch ein, fangt zu Hause an! Ihr seid nicht an den Gräuel der Vergangenheit Schuld – NEIN! – ihr habt eine besondere Verantwortung!“
Eva Weyl führt den interessierten Mädchen und ihren Geschichtslehrerinnen und -lehrern sowie weiteren Besuchern die Chronologie des Terrors anhand ihres Lebens vor und hält dabei stets den Blick nach vorn und eine Hoffnung wach!
So trägt sie aus dem Erbe ihrer Eltern einen Brillanten – versteckt in Knöpfen ihres Wintermäntelchen in Westerbork – als Ring an ihrer Hand und weiß bereits heute, dass er irgendwann als Hinterlassenschaft in das Erinnerungszentrum Westerbork übergehen wird, für Besucher von nah und fern.